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Dienstag, 8. Oktober 2024 - 19:00

Die Frauen von MAMAK

Widerstand im türkischen Militärgefängnis

In der Türkei übernahm nach dem Militärputsch vom 12. September 1980 eine Junta aus dem Generalstab die Macht. Unmittelbar danach setzte eine Verhaftungswelle ein, Militärgerichte verurteilten politische Gegnerinnen und Gegner zu langen Haftstrafen und Todesurteilen. Eines der bekanntesten Folterzentren war das Militärgefängnis Mamak. Das Buch "Die Frauen von Mamak" versammelt die Erinnerungen von 50 überlebenden Frauen an Gefangenschaft, Folter und Solidarität.

Es sind Geschichten von unglaublicher Lebenskraft, die sich durch die Berichte der Frauen ziehen. "Von Menschen umgeben zu sein, die selbst in den schwierigsten Zeiten ihren Lebensmut bewahren können, Heiterkeit versprühen und gesellig sind, ist ein wahrer Segen - insbesondere inmitten eines Folterzentrums", schreibt eine der Frauen.

Die Autorinnen schildern ihre Politisierung nach 1968, die sozialen Kämpfe der 1970er-Jahre, ihre kritische Auseinandersetzung in einer von Männern dominierten Gesellschaft, die Haft und was Solidarität unter unmenschlichen Bedingungen bedeutet.

Was damals im Militärgefängnis Mamak, in anderen Militärgefängnissen und auf Polizeistationen in der Türkei geschah, ist bis heute nicht aufgearbeitet, ebenso wenig wie die Rolle der NATO, der USA und anderer Verbündete, die das türkische Militär unterstützten. Das Buch ist eine Aufforderung, mit dieser Aufarbeitung endlich zu beginnen, auch was die Rolle der Bundesregierung angeht.

Bei der Buchvorstellung sprechen Autorinnen mit den Herausgeberinnen der deutschen Ausgabe, über ihre Geschichte, die Kraft der Solidarität und Erinnerung.

_source_ : message received on 1. Oktober 09 Uhr