Mittwoch, 21. Mai 2025 - 18:00
"Das Subjekt Frau" - Buchvorstellung und Diskussion
Kritik an den Umständen des Frau-Seins: Sexualität und Ausbeutung. Podiumsgesprüch zwischen Debora Eller und Lina-Marie Eilers.
Sex Positivity? Weibliches Begehren zwischen Emanzipationsversprechen und patriarchaler Dividende
Im Feminismus scheint man sich über die Frage des weiblichen heterosexuellen Begehrens nicht ganz einig zu sein. Während auf der einen Seite puritanische Tendenzen eine Absage an
weibliche Hetero-Sexualität beinhalten, wird von anderer Seite jegliche sexuelle Betätigung als emanzipatorische Praxis gefeiert, wie etwa im Bild der "Sexworkerin" kulminiert.
Offensichtlich steht für die Frau auf dem Feld der Sexualität viel auf dem Spiel, im schlimmsten Falle ihre körperliche
Unversehrtheit, wie das Problem sexueller Gewalt drastisch zeigt.
Die Frage nach dem weiblichen Begehren setzt sich mit der Zurichtung weiblicher Sexualität innerhalb patriarchaler Herrschaftsverhältnisse auseinander. Da die Subjektwerdung aller Menschen von der Gesellschaftsstruktur durchwoben ist, bedingt diese auch deren Begehren.
Materialistisch-feministische Überlegungen zum Verhältnis von Prostitution und Gesellschaft
Die Prostitution muss als eine Form der Ausbeutung von Frauen begriffen werden - wenn nicht als eine der
radikalsten Formen dieser. Anstatt eine Prostitutionskritik im Rahmen einer feministischen Gesellschaftskritik zu formulieren, verherrlichen liberal-, pop- und queerfeministische Strömungen gesellschaftliche und ökonomische Verhältnisse durch den Euphemismus des Begriffs der "Sexarbeit". Dieser Geschlechtsblindheit wird eine materialistisch-feministische Analyseentgegengesetzt, in der die Prostitution nicht bloß als ein feministischer Gegenstand unter vielen gesetzt wird, sondern als zentraler Ort aufgezeigt wird, an dem sich männliche Herrschaft äußert und festigt, in dem eine frauenverachtende und rassistische Ideologie in massive Gewalt übersetzt wird
_source_ : message received on 19. Mai 16 Uhr