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Freitag, 14. November 2025 - 14:00

Rassismus und Krisenmythen der Neuen Rechten

Rechtspopulistische und "neurechte" Diskurse über Migration und "Islamisierung" sind durchdrungen von rassistischen Vorstellungen und Argumentationsmustern, auch wenn das biologische Konzept von "Rasse" kaum auftaucht. Vielmehr scheint es durch Begriffe wie "Kultur" und "Identität" ersetzt worden zu sein, weshalb die Rassismuskritik schon seit langem von einem kulturalistischen "Rassismus ohne Rassen" spricht. Auch zielt rechte Politik heute weniger auf Unterwerfung, sondern vor allem auf den Ausschluss rassifizierter Gruppen und die Bewahrung des "Eigenen".

Der Vortrag geht der Frage nach, wie der Rassismus der "Neuen Rechten" beschaffen ist und inwiefern er sich von früheren Formen unterscheidet. Durch einen Rückblick auf den Kolonialrassismus der Frühmoderne und den völkisch-biologischen Rassismus und Antisemitismus des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wird nachgezeichnet, wie sich rassistische Denkweisen historisch verändert haben und in welchem Verhältnis sie zur Entwicklung des Kapitalismus stehen.

In diesem Zusammenhang soll auch diskutiert werden, was Theoreme wie Critical Whiteness, Intersektionalität, Überausbeutung und Biopolitik zu einem Verständnis des gegenwärtigen Rassismus beizutragen haben und wo ihre Grenzen und Probleme liegen. Gegen ökonomische und kulturalistische Reduktionismen wird argumentiert, dass die Krisendynamik der bürgerlichen Gesellschaft und die Identitätsbedürfnisse ihrer Subjekte den Ausgangspunkt rassismuskritischer Theoriebildung darstellen sollten.

Dr. Leo Roepert ist Soziologe am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kritische Theorie, Rechtspopulismus/Neue Rechte, Rassismus und Antisemitismus.

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