kommentieren (0)SendeniCalTeilen

Mittwoch, 19. Dezember 2018 - 19:00

Kann "Linkspopulismus" emanzipatorisch sein?

Kann ein linker Populismus überhaupt emanzipatorisch sein? Wie müsste so eine politische Strategie ausgestaltet sein? Kann ein linker Populismus die Antwort auf die Krise der europäischen Linken sein? Mit diesen Fragen möchte sich der Lesekreis in drei Sitzungen kritisch auseinandersetzen.

In den letzten Jahren können wir in Europa einen stetigen Rechtsruck beobachten. Dies zeigt sich nicht zu Letzt an den national-konservativen und reaktionären Regierungen in Ungarn, Polen und Österreich. Auch der steile Aufstieg der AfD in Deutschland ist hierfür ein Beispiel.

Eine Mitschuld an diesem Erstarken einer neuen europäischen Rechten, wird dabei häufig der politischen Linken gegeben. Diese hätte zur Krise des neoliberalen Kapitalismus keine Alternativen aufzeigen können und würde die Kritik an den herrschenden Verhältnissen der reaktionären Rechten überlassen.

In diesem Zusammenhang wird häufig die Forderung nach einem "linken Populismus" laut. So forderte die Parteivorsitzende der LINKEN. Katja Kipping bereits 2012 "es braucht Linkspopulismus, auch in der Zuspitzung, um deutlich zu machen, es gibt Alternativen".
Kipping beruft sich dabei vor allem auf die Thesen der Politikwissenschaftlerin Chantal Mouffe, die seit Jahren für einen linken Populismus wirbt und in diesem Jahr ein Buch veröffentlichte, in dem sie ihre Vorstellungen zusammenfasst.

Mit der Gründung der Initiative "Aufstehen" bekommt die Diskussion um einen linken Populismus eine neue Dynamik. Aufstehen-Initiatorin und Fraktionsvorsitzende der LINKEN. im Bundestag Sahra Wagenknecht teilt in vielen Aspekten Mouffes Analyse und setzt diese in praktische Politik um. Auch der Politikwissenschaftler und "Aufstehen"-Begründer Andreas Nölke plädiert für eine "links-populäre" Politik, und will dem "kosmopolitischen" Mainstream ein neues links-kommunitaristische" Projekt gegenübersetzen.

Wir lesen in drei Sitzungen die wichtigsten Debattengeber*innen in der Populismus-Diskussion und setzen uns kritisch mit ihnen auseinander. Dabei möchten wir in der Auseinandersetzung mit dem aufgeworfenen Fragen Thesen entwickeln, die wir dann auf der Ema-Li-Akademie im Februar in Wiesbaden gemeinsam diskutieren können.

  • 19.12.2018, 19:00 Uhr

Mouffe, Chantal (2018): Für einen linken Populismus. Suhrkamp, Berlin
Alternativ: Binswanger, Daniel (2018): "Wir brauchen einen Populismus von links" (Interview mit Chantal Mouffe). In: Republik. 8. September 2018. URL: https://www.republik.ch/2018/09/08/wir-brauchen-einen-populismus-von-links

  • 23.01.2019, 19:00 Uhr

Nölke, Andreas (2017): Eine linkspopuläre Position. In: Flassbeck, Heiner / Steinhardt, Paul (Hrsg.), Markt und Staat Neu Denken. Wiesbaden: Makroskop, S. 14-22.
Nölke, Andreas (2018): Grundprinzipien einer linkspopulären Position - 1. Makroskop, URL.: https://makroskop.eu/2018/02/linkspopulaer-li…

  • 30.01.2019, 19:00 Uhr

Lessenich, Stephan (2018): Die Welt gemäß… der Linken? Zur Kritik des bipolaren Denkens. isw-spezial 31, April 2018, Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung, München. URL: https://www.isw-muenchen.de/wp-content/upload…fbclid=IwAR3av9Rf_7ZZ-e6_IK7bGyA4_I7sfFYLINTKmMCo5BO_-_fLJJ0ru8-CsAQ
Solty, Ingar; Werner, Alban (2016): Der indiskrete Charme des Linkspopulismus. In: das Argument 316, 2/2016, Argument-Verlag, Hamburg.

09.02.2019: Eventuell eine Diskussionsrunde im Rahmen der Ema.Li-Akademie in Wiesbaden.

Alle Zeitschriften- und Journal-Texte werden den Teilnehmenden zum ersten Treffen digital zugänglich gemacht.

_source_ : https://www.facebook.com/events/4573120381359…