Mittwoch, 1. Mai 2019 - 14:00
Revolutionäres 1. Mai Café
Wir alle dazu ein, unseren revolutionären Kampftag am 1. Mai auch im Centro zu verbringen. Wir wollen den Tag nutzen um uns Gemeinsam über die Kämpfe in Frankreich und Weltweit auszutauschen und uns über Perspektiven solidarischer Politik zu verständigen. Es wird wie immer Snacks und Kalte Getränke geben und für ein politisches Rahmenprogram ist gesorgt - mit Arbeiter*innenlieder, Livestream aus Paris und Diskussionsmöglichkeiten.
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Am 1. Mai gehen weltweit jedes Jahr Menschen auf die Straße um gegen Kapitalismus, Ausbeutung und Unterdrückung zu kämpfen.
Der revolutionäre Kampftag der unterdrückten Klassen geht auf den sogenannten Haymarket Riot in Chicago zurück. Am 1. Mai 1886 haben in Nordamerika verschiedene Gewerkschaften zu einem Streik aufgerufen, mit der Forderung nach einem achtstündigen Arbeitstag. Landesweit waren eine halbe Millionen Menschen beteiligt, in Chicago beteiligten sich allein 90.000 Menschen. In den darauffolgenden Tagen eskalierte die Situation mit der Polizei und es wurden unzählige Menschen von der Polizei getötet und sieben Personen, welche den Streik mitorganisiert haben sollen, zum Tode verurteilt. Die Empörung und internationale Solidarität mit dem Streik in Nordamerika kann als die Geburtsstunde des 1. Mais als weltweit revolutionärer Feiertag gesehen werden.
Auch heute gibt es mehr als genug Gründe am 1. Mai sich solidarisch mit den weltweiten politischen Kämpfen zu zeigen. Sei es in Rojava, Südamerika, Frankreich oder sonst wo - so gingen beispielsweise bereits am 8. März diesen Jahres weltweit mehrere Millionen Frauen* auf die Straße um gegen Patriarchat, Sexismus und Kapitalismus zu demonstrieren. In Rojava versuchen Genoss*innen mit einer Räte-demokratischen Idee eine andere Gesellschaft aufzubauen.
In Frankreich gehen seit Monaten tausende von Menschen auf die Straße um ihre Unzufriedenheit mit den Verhältnissen zu zeigen. Angefangen mit der Ankündigung einer Erhöhung der Benzinsteuer, hat sich die Bewegung der sogenannten Gillets Jaunes etabliert. Seit Monaten gehen in Paris und in ganz Frankreich Menschen auf die Straße, sie liefern sich Kämpfe mit der Polizei, blockieren Straßen und setzen Mautstellen außer Kraft. Die Bewegung bekommt ihre Unterstützung nicht aus den klassischen französischen Gewerkschaften, sondern setzt sich viel mehr aus allen möglichen Personen zusammen, von Rentner*innen bis hin zu Schüler*innen und Kids aus den Banlieues. Also einfache Menschen, die sich das Leben nicht mehr leisten können, in den kapitalistischen Verhältnissen überflüssig gemacht werden und sich nun dagegen wehren. Der französische Staat unter Präsident Macron und die Polizei geraten immer mehr unter Druck und reagieren mit massiver Gewalt und Repression gegen die Demonstrant*innen. Mehrere Tote, hunderte Schwerverletzte und Tausende in französischen Gefängnissen sind die Folge dieser Repression. Der Druck steigt in Frankreich und in dieser pluralistischen Bewegung geraten vor allem die antikapitalistischen Parolen immer weiter in den Vordergrund.
Deswegen laden wir alle dazu ein, unseren revolutionären Kampftag am 1. Mai im Centro zu verbringen. Wir wollen den Tag nutzen um uns Gemeinsam über die Kämpfe in Frankreich und Weltweit auszutauschen und uns über Perspektiven solidarischer Politik zu verständigen. Es wird wie immer Snacks und Kalte Getränke geben und für ein politisches Rahmenprogram ist gesorgt - mit Arbeiter*innenlieder, Livestream aus Paris und Diskussionsmöglichkeiten.
"Der 1. Mai verkündet die Losung des achtstündigen Arbeitstages. Aber auch nach der Erlangung dieses Zieles wird die Maifeier nicht aufgegeben. Solange der Kampf der Arbeiter gegen die Bourgeoisie und die Regierung währen wird, solange noch nicht alle Forderungen erfüllt sein werden, wird die Maifeier der alljährliche Ausdruck dieser Forderungen sein. Wenn aber bessere Zeiten dämmern werden und die Arbeiterklasse ihre Erlösung in der gesamten Welt erlangt haben wird, auch dann wird wahrscheinlich, zum Gedenken an die ausgefochtenen Kämpfe und an die erlittenen Leiden, die Menschheit den 1. Mai festlich begehen." (Rosa Luxemburg)