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Sonntag, 21. April 2019 - 14:00

Anarchafeminismus. Eine Einführung

Vortrag und Diskussion mit Finn (Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen)

Der Anarchismus scheint aufgrund seiner Ablehnung jeglicher Herrschaftsmechanismen feministische Forderungen überflüssig zu machen. Dennoch findet man in den Texten der ersten anarchistischen Theoretiker wie Pierre-Joseph Proudhon, Michail Bakunin und Pjotr Kropotkin nicht nur keine Gesellschaftsanalyse, die das Patriarchat als Unterdrückungssystem einbezieht, sondern darüber hinaus viele Stellen, die sich gegen weibliche Emanzipationsbestrebungen wenden. Frauen sollen sich mit ihrer traditionellen Rolle abfinden - auch in der anarchistischen Gesellschaft.

In den 1970er Jahren entstand eine ausdrücklich anarchafemnistische Theorie, die auf die Gedanken und Theorien bedeutender Anarchistinnen wie Louise Michel oder Emma Goldmann zurückgriff. Die befreienden Elemente von Anarchismus und Feminismus wurden zusammengebracht und so zu einer umfassenden Theorie erweitert.

Im Vortrag wollen wir uns auf die Spuren einer Utopie begeben. Dabei werden wir die Grundlagen und historischen Entstehungsbedingungen kurz analysieren um dann zu diskutieren, wie der aktuelle Stand anarchafeministischer Theorie und Praxis ist. Wo gibt es Nachholbedarf? An welchen Stellen können feministische, neo-marxistische und poststrukturalistische Denker*innen vom Anarchafeminismus lernen? Und wie lassen sich die Forderungen in eine emanzipatorische Praxis übersetzen?

Der Vortrag findet im Rahmen des Schwarzen Sonntags statt.