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Freitag, 22. November 2019 - 19:00

Zusammen streiten in einer gespaltenen Gesellschaft

Tagung zur politischen Streitkultur

Wir erleben seit einiger Zeit, dass sich Ton und Art unserer politischen Auseinandersetzung tief greifend verändern. Die Grenzen zwischen Politik und Unterhaltung, Realität und Fiktion, Privatem und Öffentlichem verschieben sich. Gespaltene Öffentlichkeiten mit ihren jeweiligen Filterblasen verstärken das Auseinanderdriften verschiedener Milieus. Ressentiments und Hass in der politischen Auseinandersetzung nehmen zu. Verbale und physische Angriffe sowohl auf zivilgesellschaftlich Aktive als auch auf politische Mandatsträger*innen werden häufiger.

Wie ist diese Entwicklung und wie ist dieses Ausmaß an Ressentiments zu erklären? Welche Wirkungsmacht entfalten diese und was bedeutet das für eine demokratische Streitkultur? Inwiefern haben wir es mit einem tiefer gehenden gesellschaftlichen Strukturwandel zu tun? Und welche Rolle spielen die digitalen bzw. sozialen Medien dabei?

Gesellschaftlicher Zusammenhang und Zusammenleben entsteht durch öffentliche Auseinandersetzung und Streit. Wie können wir diese Auseinandersetzung, diesen politischen Streit so führen, dass Ressentiments und Hass nicht begünstigt, sondern abgebaut werden?

Welche Streiträume, welche Rahmenbedingungen und welche Art von politischer Kommunikation brauchen wir, um Konflikte und Unterschiedlichkeit anzuerkennen, Ambivalenzen auszuhalten und darauf aufbauend den politischen Streit mit Kontrahent*innen zu führen?

Und wie finden wir in der Auseinandersetzung zu einem gemeinsamen Verständnis von Problemen und möglichen Lösungen?


Tagungsbeitrag: Euro 20,-, ermäßigt euro 10,-. Der Eintritt ist frei für das Podium am Freitag Abend und für den Abschlussvortrag von Rainer Forst am Samstag.


Bitte bei der Anmeldung beachten, dass die Workshops I und II jeweils parallel am Samstag vormittag, die WS III und IV jeweils parallel am Samstag nachmittag stattfinden!


PROGRAMM

mit:

Paula Diehl Politik- und Kommunikationswissenschaftlerin, Professorin für Politische Theorie und Ideengeschichte, Christian-Albrechts-Universität Kiel

Rainer Forst Professor für politische Theorie und Philosophie, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Wilhelm Heitmeyer Soziologe, Prof. em. und Gründer des Bielefelder Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Bielefeld

Hasnain Kazim Journalist, Korrespondent Spiegel-Online, Wien

Manuela Rottmann MdB, Bündnis 90 /Die Grünen im Bundestag, Berlin

Meredith Haaf Journalistin, Süddeutsche Zeitung, München, Autorin von "STREIT! Eine Aufforderung"

Annalena Schmidt Historikerin, Stadträtin Bündnis 90/ Die Grünen, Bautzen

und vielen anderen

Moderation:

Karen Fuhrmann Hessischer Rundfunk

WS I: Was macht eine gute Streitkultur aus und wie kommen wir dazu?

WS II: Wie gehen wir mit Bedrohungen und Übergriffen gegen politische Mandatsträger und zivilgesellschaftlich Aktive um?

WS III: Wie verändern sich Orte, Ton und Themen öffentlicher Auseinandersetzung?

WS IV: Hate Speech und Fake News begegnen

_source_ : https://www.boell-hessen.de/zusammen-streiten…