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Montag, 2. Dezember 2019 - 19:00

Wie die arabische Welt ihre Juden verlor

Gastgeber: Prozionistische Linke Ffm

"Der zerrissene Faden" und "Die Juden der arabischen Welt" Doppelbuchvorstellung im Rahmen der Reihe "Buch & Kritik 2019" mit den Autoren Nathan Weinstock (Nizza) und Georges Bensoussan (Paris):

Juden in der arabischen Welt? Heute assoziiert man dazu in Deutschland wohl zunächst allein die singuläre Position Israels im nahöstlichen Raum. Dass es Juden in den arabischen Ländern jedoch auch vor der Entstehung des modernen jüdischen Staats gegeben hat, kommt in aktuellen Debatten kaum vor. Man erinnert sich zwar an den berühmten Topos von der kulturellen jüdisch-muslimischen Symbiose im maurischen Andalusien des Mittelalters, doch was stimmt an diesem Bild aus dem Fundus der historischen Gemeinplätze, und was stimmt nicht? Zu erzählen ist von der vielerorts Jahrtausende zurückreichenden Geschichte jüdischer Existenz in den Ländern der arabischen Welt, davon, wie Juden Jahrhunderte hindurch unter islamischer Herrschaft lebten, und schließlich von ihrer nahezu restlosen Vertreibung im 20. Jahrhundert aus ihren Heimatländern.
Diese doppelte Realität - die der langwährenden jüdischen Präsenz innerhalb der arabischen Welt ebenso wie die ihrer rapiden und umfassenden Vertreibung - wurde bis vor wenigen Jahren weltweit kaum besprochen. Es war, als sei die Frage tabuisiert oder gewissermaßen anästhesiert, so dass ihre Besprechung oder ihr Eingang in Diskussionen und Debatten nicht einmal in Frage kam. Doch während im englisch- und französischsprachigen Raum bereits seit einiger Zeit die Veröffentlichungen zu diesem jahrzehntelang ausgeblendeten Thema sich vervielfacht haben, bekam die deutschsprachige Öffentlichkeit davon bisher so gut wie nichts mit. Mit den Übersetzungen der beiden Bücher der Historiker Nathan Weinstock und Georges Bensoussan liegen nun die ersten Veröffentlichungen in deutscher Sprache zur Geschichte der Juden der arabischen Welt vor. Die beiden Autoren kommen für einen Abend nach Frankfurt, um ihre Arbeiten vorzustellen und mit dem Publikum zu diskutieren.

Veranstalter und Unterstützer: Prozionistische Linke Frankfurt, Referat für politische Bildung des AStA der Uni Frankfurt, Henry und Emma Budge-Stiftung, Jüdische Gemeinde Offenbach und Junges Forum der DIG Frankfurt

_source_ : https://de-de.facebook.com/events/52507189139