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Montag, 27. Januar 2020 - 18:30

Vortrag Emilie Buchheister: IG Farben und der Wollheim-Prozess

MIT ERINNERUNG GEGEN DAS VERGESSEN: HISTORIE UND KONTINUITÄT DES NATIONALSOZIALISMUS IN FRANKFURT // Veranstaltungsreihe zum Gedenken und Erinnern 2019/20:

Seit November letzten Jahres möchten wir als AStA im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Mit Erinnerung gegen das Vergessen" auf historische Daten und Gedenktage im Bezug auf den Nationalsozialismus aufmerksam machen. Hiermit wollen wir erinnern, aber auch die Kontinuität des NS betonen, sowie die Ereignisse in Frankfurt stärker beleuchten. Denn die nationalsozialistischen Verbrechen bestimmen in ihrer Kontinuität und ihrer örtlichen Manifestation auch Gegenwart und Zukunft. So sind die Spuren von Verfolgung und Vernichtung (nicht nur) in Deutschland stets präsent.
Durch unsere Veranstaltungsreihe sollen diese Aspekte des Fortlebens fokussiert und mit dem Erinnern in Verbindung gebracht werden.

Anlässlich des 27. Januars - dem Tag der Befreiung von Auschwitz und dem internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus - veranstaltet der AStA drei Vorträge zum Thema.

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27. Januar, 18.30 Uhr Cafee Koz:

VORTRAG MIT EMILIE BUCHHEISTER: VERDRÄNGTE SCHULD - DIE KONFRONTATION DER IG FARBEN i.L. MIT IHRER NS-VERGANGENHEIT IM WOLLHEIM PROZESS.

Ab 1942 unterhielt die I.G. Farben AG das Außenlager Monowitz, das ein Teil des Lagerkomplexes Auschwitz war. Auch Norbert Wollheim war hier inhaftiert. Nachdem ihm auf einem Todesmarsch die Flucht gelang, klagte er in den 1950er-Jahren gegen den Konzern.

Der Vortrag widmet sich den Verstrickungen der I.G. Farben in die Verbrechen während der Zeit des Nationalsozialismus und dem Norbert-Wollheim-Prozess in den 1950er-Jahren. Dabei wird mit Blick auf den historischen Prozess der Umgang der IG Farben mit ihrer verdrängten Schuld beleuchtet und dargestellt, aus welchen Motiven heraus sich die Unternehmensverantwortlichen letztlich auf ein Entschädigungsabkommen einließen. Beispielhaft für die Großindustrie der Zeit, lassen sich aus dem Verhalten der IG Farben-Verantwortlichen während des Wollheim-Prozesses Schlüsse über die Vergangenheitsbewältigung im Nachkriegsdeutschland ziehen.

Emilie Buchheister wohnt seit ihrem Masterabschluss in Berlin, studierte zuvor Geschich-te an der Goethe Universität Frankfurt und verfasste ihre Master Arbeit zum Thema I.G. Farben in Liquidation und dem Wollheim-Prozess. Sie arbeitete letzten Sommer fünf Monate in der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", welche seit dem Jahr 2000 die von der Industrie bis dahin vernachlässigten Zwangsarbeiter*innen der NS-Zeit entschädigte.

Weitere Veranstalungen zum 27. Januar:

20. Januar: Vortrag mit Jan Lohl: Gefühlserbschaften des NS
05. Februar: Vortrag mit Rinaldo Strauß: Zur Kontinuität des Antiziganismus

_source_ : https://de-de.facebook.com/events/11901491311…