Thema : Ökonomie
kommentieren (0)SendeniCalTeilen

Samstag, 18. Juli 2020 - 14:00

Crack (Corona-)Capitalism - wie Freiräume in der multiplen Krise hergestellt und ausgeweitet wurden und werden können

mit Referent*innen vom Konzeptwerk Neue Ökonomie, des Commons-Instituts, der Kampagne "Make Rojava green again" und der Feministischen Streikbündnisse (angefragt) - Moderation: Jutta Sundermann

Samstag, 18. Juli 2020 - 14 Uhr

Die Corona-Pandemie hat die Normalität des Alltags unterbrochen und gezeigt, wie krisenhaft das kapitalistische System ist. Während der immer noch anhaltenden Pandemiesituation zeigt sich besonders deutlich, nach welchen profitgetriebenen, Menschen- und Umwelt zerstörenden Mechanismen der Kapitalismus funktioniert und welche tödlichen Folgen er insbesondere für die hat, die er am meisten ausbeutet.
Die Pandemie - so die Ausgangsthese - ist damit das Brennglas der Kapitalismusanalyse, bzw. zeigt wie ein Kontrastmittel die Wirkweisen des kapitalistischen Systems, die in der multiplen Krise (z.B. des Gesundheits-und Versorgungssystems, der Care-Arbeit, der Umweltkrise und der nationalistischen Grenzregime) sichtbar werden.
Obwohl das Virus sich weltweit ausbreitet, sind die Betroffenheiten davon unterschiedlich verteilt; es sind eben nicht alle vor dem Virus gleich, wir machen unterschiedliche Erfahrungen, die vom normalen kapitalistischen Alltag abweichen.
Ausgehend von John Holloways These der cracks ("Lücken") im kapitalistischen System soll im Online-Seminar gefragt werden, ob und wenn ja, wie diese unterschiedlichen Erfahrungen und Umgangsweisen mit der Krise möglicherweise zu systemrelevanten Lücken im kapitalistischen System ausgweitet werden können.
Dazu werden Menschen befragt, die sich mit strukturell anderen Konzeptionen von Ernährung, Arbeit und Leben befassen und diese nicht nur als individuell mögliche Nische, sondern darin den Anfang einer Ausweitung einer Lücke im kapitalistischen System sehen.

Nach einer kurzen Vorstellung der jeweiligen Bereiche und Projekte wird in einer Online-Debatte über die kapitalistischen Logiken gesprochen werden, die diese Menschen innerhalb ihrer Projekte brechen. Es wird nach Alternativen gefragt, mithilfe derer sie die bereits bestehenden Lücken ausfindig gemacht haben und unter welchen Bedingungen diese Lücken systemrelevant bzw. gesellschaftliche verallgemeinerbar werden können.

Die Attac-Sommerakademie 2020 - dieses Mal online

System change! Aber wie?

Wir erleben eine Zeit des Umbruchs. Was gestern noch als normal angesehen wurde, wird heute durch die Coronakrise in Frage gestellt. Das diesjährige Motto der Attac Sommerakademie "System Change! Aber wie?" erhält hierdurch eine unerwartete Aktualität.

Viele Menschen sind zurzeit großer sozialer Unsicherheit ausgesetzt. Die Pandemie spitzt die ohnehin schwelenden sozialen und wirtschaftlichen Krisen zu, während brisante Entwicklungen (wie etwa die Klimakatastrophe) in den Hintergrund rücken. Die nächsten Monate können entscheidend sein, ob Veränderungen in Richtung sozial-ökologischen Umbaus gelingen oder es ein Rollback in den kapitalistischen Normalzustand gibt.

Gleichzeitig offenbart sie die Notwendigkeit der Kooperation und Solidarität mit anderen. Exemplarisch zeigt etwa der Fall des Gesundheitssystems, dass die Gesundheit des Einzelnen von der Gesundheit aller abhängt. Und wer hätte das gedacht: Solidarität entwickelt sich gerade zum neuen politischen Schlagwort. Die Forderungen nach einem solidarischen Umbau der sozialen Sicherungs- und Gesundheitssysteme werden immer lauter.

Die Zeit drängt. Das politische Zeitfenster und die Notwendigkeit zu handeln ist jetzt und hier. Covid-19 zeigt uns wie zuletzt nur die große Finanzkrise, wie instabil und verwundbar das globalisierte Wirtschaftssystem ist. Schon wieder, möchte man fast sagen, muss der Kapitalismus gerettet werden. Aber warum eigentlich? Wieso probieren wir nicht mal was anderes?

Könnte sich die Krise zur Chance für den "System Change" entwickeln? Welche Ideen gibt es für Veränderungen? Wie können Freiräume hergestellt werden? Wie können jetzt entstehende lokale solidarische Strukturen ausgebaut und mit einer politischen Bewegung verknüpft werden? Wie lässt sich dieser erzwungene "System Change" in eine positive Vision für einen Umbau zu einer solidarischen und ökologisch-nachhaltigen Gesellschaft nutzen? Und überhaupt: Wie geht "System Change"?

Wie kann ich an der Online-Sommerakademie teilnehmen?

Muss ich mich anmelden?

Nein, du musst dich nicht anmelden. Die Zugangsdaten findest du in Kürze bei den einzelnen Veranstaltungen in der Programmübersicht.

_source_ : https://www.attac.de/sommerakademie/start/