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Sonntag, 20. September 2020 - 14:30

#EvacuateAllCamps: Demo und Kundgebung am Sonntag 20.09.

Tents are for holidays, not for housing!

Lager evakuieren und Geflüchteten Zugang zu sicheren Fluchtwegen, fairen Asylverfahren und menschenwürdiger Unterbringung ermöglichen!

Diesen Sonntag, den 20.09. ab 14.30 Uhr, rufen die Falken, Seebrücke Frankfurt, Migrantifa Hessen, Project Shelter und BeHeard zur Demonstration gegen die deutsche und europäische Migrationspolitik auf, die Menschen auf der Flucht systematisch ihre grundlegenden Menschenrechte verwährt. Der Brand des Flüchtlingslagers Moria wirft ein Schlaglicht auf eine Abschottungspolitik, die nicht reformiert, sondern überwunden werden muss. Wir solidarisieren uns mit den Geflüchteten, die trotz inhumaner Bedingungen selbstorganisiert für ihre Rechte kämpfen sowie mit allen anderen Geflüchteten an den EU-Außengrenzen. Wir fordern die sofortige Evakuierung aller Camps sowie die Aufnahme und menschenwürdige Unterbringung aller Schutzsuchenden in Deutschland sowie anderen Staaten der EU.

Circa eine Woche ist es her, dass das überfüllte Camp Moria auf Lesbos (Griechenland) nahezu komplett abbrandte- seither befinden sich über 12000 Menschen in einer noch prekäreren Situation als vorher. Sie leben ohne Obdach, haben kaum Zugang zu Wasser und Verpflegung und NGOs sowie Medienschaffenden wird der Zugang dorthin zunehmend erschwert. Die Situation in den Lagern auf den griechischen Inseln und an anderen EU-Außengrenzen war und ist für zehtausende Menschen derart desaströs, dass es nicht auszuhalten ist. Hinzu kommen Corona-Fälle, denen politisch statt mit einer Evakuierung mit kompletten Lock-Downs der Camps begegnet wird, sodass die Geflüchteten mit schlechter medizinischer Versorgung ihrem Schicksal überlassen werden. Nach dem Brand auf Moria reagiert Griechenland und die EU mit dem erneuten Aufbau von Zelten, obwohl die Geflüchteten tagtäglich dagegen protestieren, und insbesondere Frauen und Kinder sich dafür fürchten.

Deutschland spricht von der Aufnahme von nichtmal 500 Familien aus Griechenland und nur zum Teilen aus Moria - und dabei handelt es sich sogar um Geflüchtete, deren Asylverfahren ohnehin bereits abgeschlossen sind. Obwohl der Brand in Moria verdeutlicht, wie sehr es einer sofortigen Evakuierung aller Lager statt punktueller Reaktionen Bedarf, droht das Thema mit der Aufnahme dieser vernichtend geringen Anzahl aus den deutschen Medien wieder zu verschwinden. Das möchten wir verhindern, denn die Lage in den Camps an den EU-Außengrenzen ist unverändert prekär.

Was gerade auf den griechischen Inseln passiert, ist der sichtbarste Ausdruck eines Systems struktureller Gewalt gegen Migrant*innen. Obdachlosigkeit, Armut, staatliche Willkür und Ausbeutung für Niedriglöhne sind Alltag für Geflüchtete und Migrant*innen in den meisten Staaten der EU. Auch in Frankfurt kämpfen Initiativen seit Jahren gegen schlechte Unterbringungen, Obdachlosigkeit, behördliche Drangsalierung und rassistische Diskriminierung. Moria macht klar, dass es eine fundamentale Wende braucht. Eine grundsätzlich andere Politik in Deutschland und Europa. Wir brauchen keine Festung - sondern ein neues Modell für Offenheit, Demokratie und Solidarität!

Lasst uns gemeinsam mit einer starken und lauten Demonstration am Sonntag um 14.30 Uhr vom Kaisersack am Hauptbahnhof FFM zum Paulsplatz gehen und uns dort für eine Kundgebung versammeln. An einem symbolischen Zeltlager am Paulsplatz wird es Info-Material zum Thema Flucht, Migration und anlässlich des Weltkindertages auch speziell zur Situation von Kindern geben. Kommt vorbei, zeigt euch solidarisch!

#EvacuateAllCamps
#WirhabenPlatz
#LeaveNoOneBehind

_source_ : https://www.facebook.com/events/4428768880529…
_source_ : message received on 18. September 13 Uhr