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Samstag, 31. Oktober 2020 - 12:30

Demo: Solidarität mit den feministischen Kämpfen in Polen

Abtreibungen bis zum Feminismus

Aufruf zur Demonstration am Samstag den 31. November 2020
*Maske nicht vergessen*

Polen ist seit Jahren eines der reaktionärsten Länder wenn es um LGBTQI* Rechte oder auch das bis dato schon ohnehin restrikitve Abtreibungsgesetz geht. Dutzende Regierungsparlamente und Kreistage beschlossen unter Führung der nationalkonservativen PiS-Partei Resulutionen gegen "Homo-Propaganda" und stimmten dafür, dass bestimmte Orte "LGBTI-frei" seien. Vergangenen Donnerstag erklärte das ebenfalls von der PiS kontrollierte Verfassungsgericht das gültige Abtreibungsrecht als verfassunsgwidrig. Damit trat de facto ein Abtreibungsverbot ein. In Polen wurde dies mit wütenden Spontandemonstrationen und Aufrufen zu erfolgreichen Straßenblockaden und Streiks beantwortet. Am Wochenende gingen über 80.000 Menschen auf die Straße.

Auch wir sind wütend über diese Entscheidung und wollen es den Protestierenden in Polen gleich tun. Daher rurfen wir für kommenden Samstag zu einer Demonstration für körperliche Selbstbestimmung und das Recht auf Abtreibung auf! Auch wenn in Polen lediglich 2000 legale Schwangerschaftsabbrüche pro Jahr stattfinden und Polen*innen jetzt in Zukunft vermehrt unter anderem nach Deutschland reisen werden, um hier Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen, möchten wir am Samstag auch darauf aufmerksam machen, dass die BRD kein Paradies für Schwangere darstellt, welche abtreiben möchten!

Wir wollen, dass sich das endlich ändert! Deshalb fordern wir:

Leben schützen heißt Abtreibung legalisieren!

Abtreibungsgegener*innen sind nicht für das Leben. Denn wer das Leben ungewollt schwangerer Menschen schützen will, muss Abtreibungen legalisieren! Diese Legalisierung ist auch in Deutschland nicht erreicht. Im Gegenteil - noch immer stellt der §218 StGB Abtreibungen generell unter Strafe.

In Solidarität mit den Streikenden und Protestierenden in Polen möchten wir der Forderung Nachdruck verleihen, dass jede Person ein Recht auf körperliche Selbstbestimmung hat! Dies bedeutet konkret, dass nur sie selber darüber entscheiden darf - kein Staat und keine Kirche dürfen das Recht haben darüber (mitzu-)bestimmen! Reproduktive Rechte bedeuten, dass ALLE Menschen das Recht haben auf einen selbstbestimmten Umgang mit ihrer Gebärfähigkeit. Dazu gehört das Recht, Kinder zu bekommen genauso wie das Recht, keine Kinder bekommen zu wollen. Auch der Zugang (zu Informationen über) Verhütungsmethoden, eine gute und unterstützende gynäkologische Gesundheitsversorgung, seriöse Informationen und Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen sind unbedingt notwendig.

Unsere Route startet unweit der fundamentalen Abtreibungsgegner*innen vor der pro familia Zentrale in Bockenheim am Palmengarten. Dort wollen wir unsere Wut über die Entscheidung in Polen aber auch über die aktuelle Lage für Schwangere in Deutschland hintragen.

_source_ : message received on 27. Oktober 16 Uhr