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Freitag, 28. Januar 2022 - 18:00

Kundgebung: Erinnern an Shoah und Porajmos!

Erinnern an Shoah und Porajmos! Kommt heute zur Kundgebung des Fördervereins Roma am ehemaligen Stadtgesundheitsamt (Braubachstr. 18-22)!

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Das Romanes-Wort Porajmos (deutsch: "das Verschlingen") bezeichnet den faschistischen Genozid an den europäischen Sinti*zze und Rom*nja in der Zeit des Nazifaschismus. Die Geschichte ihrer systematischen Ermordung mit etwa einer halben Million Opfern wäre nicht möglich gewesen ohne eine jahrhundertelange Tradition von Diskriminierung und Verfolgung. Nach der akribischen Erfassung durch "Rasseforscher" in den 1930er Jahren erfolgte die Inhaftierung, Deportation und schließlich die Ermordung der Sinti*zze und Rom*nja. Dabei zeigt die Verfolgungsgeschichte der Sinti*zze und Rom*nja auch eindrücklich die faschistischen Kontinuitäten nach 1945 auf. So waren der Mediziner Robert Ritter und die Psychologin Eva Justin, beide maßgeblich an "rassenbiologischen Untersuchungen" beteiligt, nach 1945 im Stadtgesundheitsamt bzw. dem Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt beschäftigt. Weder Justin noch Ritter wurden für ihre Verbrechen zur Verantwortung gezogen. Erst seit dem Jahr 2000 erinnert am Gebäude des ehemaligen Stadtgesundheitsamts eine Gedenktafel an die Verbrechen, die gegen den hartnäckigen Widerstand des Kulturdezernats der Stadt von Initiativen und Einzelpersonen dort angebracht wurde.

Heute erleben wir eine Zunahme von Repressalien, Verunglimpfungen und Gewalt gegenüber Sinti*zze und Rom*nja. Elemente der jahrhundertealten Vorurteile und Ressentiments, des Rassismus und der Verfolgungsgeschichte sind jederzeit abrufbar, treffen auf gesellschaftlichen Nährboden und stellen bis heute eine tödliche Gefahr für alle Sinti*zze und Rom*nja dar. Kommt daher zur heutigen Kundgebung um 18 Uhr am ehemaligen Stadtgesundheitsamt (Braubachstr. 18-22)!