Mittwoch, 13. Juni 2018 - 18:30
"Subjekt - Widerstand - Emanzipation"
Vortrag mit Jens Störfried
In einer Gesellschaftsform, basierend auf Ausbeutung, Unterdrückung,
Verwertungszwang und Konkurrenz, werden wir in unserer Seinsweise als
Menschen in die Form des bürgerlichen Subjektes gezwängt. Dagegen regen
sich bei vielen auf sehr verschiedene Weisen Widerstände. Deswegen wird
das Subjekt als gesellschaftliche Struktur zum Kampffeld verschiedenen
politischer Projekte.
Widerstände gegen Subjektivierung allein haben dabei keinen Wert an
sich. Oftmals zielen sie darauf ab, die Subjektform zu verfestigen, wie
es bei der konformistischen Rebellion beispielsweise von Neuen Rechten
und anderen Faschist*innen der Fall ist. Emanzipatorische Politik auf
diesem Gebiet würde hingegen bedeuten die Grenzen des Subjekt-Seins zu
durchkreuzen, zu erweitern und aufzusprengen.
Im Vortrag werden Grundgedanken der postanarchistischen Theorie
eingeführt. Mit diesem Hintergrund können wir anhand einiger Fragen
gemeinsam diskutieren, wie subjektive Widerstände eine emanzipatorische
Ausrichtung gewinnen, wie die "freiwillige Knechtschaft" überwunden
werden kann, ob eine emanzipatorische Gestaltung unserer Seinsform
möglich ist und was die politischen Voraussetzungen dafür sind.