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Montag, 8. Mai 2023 - 17:00

8. Mai 2023: Wachsam bleiben gegenüber der Gefahr von Rechts - Demokratie verteidigen

Aufruf zum 8. Mai 2023:

In diesen kriegerischen Zeiten fällt es schwer, den 8. Mai zu feiern. Doch: Wir gedenken der unermesslichen Opfer des Zweiten Weltkrieges, verursacht durch den Hitler-Faschismus. Wir wissen: ohne den 8. Mai 1945 könnten wir nicht so leben, wie wir leben. Deshalb bleibt unsere Forderung:
Der 8. Mai, Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, muss gesetzlicher Feiertag werden.

An jenem 8. Mai 1945
schwiegen die Waffen in Europa, endlich. Der deutsche Faschismus war militärisch besiegt. Diese Befreiung Europas vom Joch des NS-Terrors wurde möglich durch eine historisch einmalige Verbindung politischer, diplomatischer und militärischer Anstrengungen von USA, Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien, der Anti-Hitler-Koalition und den mutigen antifaschistischen Widerstand. Als Ergebnis gab es - leider nur für wenige Jahre - ein neutrales Nachkriegs-Deutschland ohne Armee.

Die Befreiung vom deutschen Faschismus war mit dem Wunsch verbunden, Rassismus, Antisemitismus und jegliche Ausgrenzungen und Diffamierungen zu überwinden. Stattdessen sehen wir uns heute verstärkt mit Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und rechtem Terror konfrontiert, und das nicht nur hierzulande. Offen und verdeckt faschistische auftretende Parteien, die Reichsbürgerbewegung u.a. hetzen gegen demokratische Errungenschaften, Menschenrechte und Antifaschist*innen. Sie bedienen sich immer wieder antisemitischer, rassistischer und frauenverachtender Vorurteile und schüren Hass.

Wachsam bleiben, Demokratie verteidigen.

An diesem 8. Mai 2023
erinnern wir daran: "Nie wieder Krieg - nie wieder Faschismus" war die Grundübereinstimmung nach 1945. Krieg ist keine Lösung von Konflikten. Wir brauchen eine neue Entspannungspolitik und internationale, gleichberechtigte Kooperation. Wir treten ein für Diplomatie und Vernunft statt dem Beharren auf immer mehr Waffen.

Angesichts des weltweiten Aufrüstens und der aktuellen Kriege fordern wir:

  • Abrüsten statt aufrüsten, und zwar überall auf der Welt
  • Keine 100 Milliarden für Rüstung, stattdessen Investitionen in diskriminierungsfreie Bildung, in Gesundheit und Klimaschutz

Wir sind wachsam gegenüber Demokratieabbau und rechter Demagogie. Wir bleiben aktiv gegen jegliche Form von Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus. Wir fordern:

  • Konsequente und lückenlose Aufklärung aller rassistischen Verbrechen
  • Eine effektive staatliche Unterstützung von Opfern und Hinterbliebenen
  • Eine stärkere öffentliche Förderung von antirassistischen und demokratiefördernden
    Initiativen sowie Opferberatungsstellen

Dies ist der Wortlaut des Aufrufs zur diesjährigen Gedenkfeier
am 8. Mai auf dem Römerberg.
Wer diesen Aufruf unterschreiben möchte und damit die Veranstaltung unterstützen möchte, schreibt uns eine kurze E-Mail: franexkfurt@vvexn-bda.de .

Das vorläufige Programm:

Tagsüber rufen wir die Frankfurter Bevölkerung auf "Frankfurt wird ein Blumenmeer - Mit deiner Beteiligung!" Wir gedenken der Opfer des NS-Regimes und der Widerstandskämpfer*innen mit Blumen an Gedenk-Tafeln, Gedenk-Stätten und Stolpersteinen.

Gedenkakt auf dem Paulsplatz:
17:00 Uhr: Kranzniederlegung am Mahnmal für die Opfer des
…………………………..NS-Regimes an der Paulskirche

Gedenkfeier auf dem Römerberg:
ab 16:00 Uhr: Die beteiligten Organisationen stellen sich mit Infoständen vor

18:00 Uhr: Eröffnung der Befreiungsfeier
…………………… Gespräch zwischen Edith Erbrich
………………………… (Überlebende des KZ Theresienstadt)
……………. ……….und Susanna Naumer (Schülerin am Gagern-Gymnasium).
……….. ……….Gesprächsführung: Thomas Altmeyer
………. …….(Studienkreis Deutscher Widerstand 1933 bis 1945)
………………………..weitere Gesprächsrunde geplant
………………………..Musik: "Die Grenzgänger"
20.00: Abschluss

_source_ : https://frankfurtmain.vvn-bda.de/8-mai-2023-w…