Montag, 8. Juli 2024 - 19:00
Was geschieht in Nordostsyrien (Rojava)?
Was geschieht in Nordostsyrien (Rojava)?
Reisebericht von Luqman Guldivê
Die kriegerischen Konflikte weltweit haben den Überlebenskampf der Menschen in Nord- und Ostsyrien, das vor allem von der Türkei permanent angegriffen wird, fast in Vergessenheit geraten lassen.
Die Menschen in der Region, die sich "Demokratische Autonome Administration Nord- und Ostsyrien (DAANES)" nennt, aber auch unter dem kurdischen Namen "Rojava" bekannt ist, haben nach den Protesten des "Arabischen Frühlings" 2011 und dem Rückzug der Assad-Regimes aus dem mehrheitlich von Kurden bewohnten Gebiet im Norden Syriens begonnen, eine demokratische Selbstverwaltung unter Beteiligung aller ethnischen, religiösen und gesellschaftlichen Kräfte aufzubauen. Weitere, überwiegend arabisch geprägte Regionen haben sich nach der Befreiung vom Terror des Islamischen Staates (IS) ab 2015 der Selbstverwaltung angeschlossen. Sie stellt ein überzeugendes friedenspolitisches Modell und einen Hoffnungsträger für die Menschen im Mittleren Osten und darüber hinaus dar. Sie garantiert gleiche Rechte und Teilhabe auf allen Ebenen für Frauen, schließt alle ethnischen und religiösen Gruppen gleichermaßen ein, hat weitreichende Rechte von Kindern festgelegt und ist ökologisch ausgerichtet.
Eine große Rolle spielt das radikal umgebaute Bildungssystem, in dem neue emanzipative, nicht-nationalistische Ansätze entwickelt und in dem die Muttersprachen aller Ethnien berücksichtigt werden. Die inzwischen weltweit bekannte Parole "Jin, Jiyan, Azadî - Frau, Leben, Freiheit" wurde hier zur Leitlinie der gesellschaftlichen Organisierung. Und das in einer der Region, die von nationalistischen und religiös-extremistischen Kräften dominiert wird.
Der Journalist Luqman Guldivê bereiste die Region vor Kurzem und berichtet über die aktuelle Situation im Allgemeinen und die schulische und universitäre Bildung im Besonderen.
EIne Kooperationsveranstaltung der Städtefreundschaft Frankfurt-Kobanê e.V. mit der GEW Hessen
_source_ : https://frankfurt-kobane.org/termine/
_source_ : message received on 25. Juni 20 Uhr