Sonntag, 22. März 2020 - 11:00
antifa Erzählcafé: Kapp-Putsch - Kampf zwischen Revolution und Gegenrevolution
Eine Matinée am Sonntag, dem 22. März 2020 um 11.00 Uhr,
im Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5, Frankfurt am Main
Am 13. März 1920 marschierten Truppen der Reichswehr und Freikorps - an ihrer Spitze die Marinebrigade Erhardt (mit Hakenkreuzen auf dem Stahlhelm) - unter Führung von General von Lüttwitz in Berlin ein. Die Regierung war geflohen. Die neue Regierung sollte von Landschaftsdirektor Wolfgang Kapp als Reichskanzler berufen werden. Kapp war Aufsichtsrat der Deutschen Bank, Gründer der rechten Vaterlandspartei und Finanzier der "Nationalen Vereinigung". Gegen den Putsch riefen diedemokratischen Parteien und alle Gewerkschaften zu einem Generalstreik auf, der im ganzen Reich befolgt wurde.Nach 5 Tagen brach der Putsch zusammen. In einigen Regionen - vor allem im Ruhrgebiet - entwickelten sich aus dem Generalstreik militärische Auseinandersetzungen, in denen wiederum die Reichswehr gegen den revolutionären Flügel der Arbeiterbewegung eingesetzt wurde.
Frank Deppe wird den Putsch im Zusammenhang des Kampfes zwischen Revolution und Gegenrevolution seit Ende 1917 analysieren. Der Generalstreik gegen den Putsch wird als erfolgreiches Beispiel für die Politik der Einheitsfront der Arbeiterbewegung im Kampf gegen Faschismus und Reaktion behandelt. In den Ereignissen vom Frühjahr 1920 verdichten sich aber auch die Widersprüche, die a) die Niederlage der linken Kräfte in der Revolution, und b) den Zusammenbruch der Republik bis zum Jahre 1933 bestimmt haben. Schließlich dient die Beschäftigung mit dem Kapp-Putsch auch dazu, der Frage nachzugehen, wie in der Gegenwart der Kampf gegen die Neofaschisten und die Feinde der Republik geführt werden sollte.
_source_ : message received on 13. März 11 Uhr